Felix Lehmann, 4. Dan, bot am Sonntag, den 09. Juni einen Kata-Lehrgang an. Ungeachtet des Pfingstwochenendes hatten sich einige Unentwegte im Dojo des Kamener Karate-Vereins eingefunden.

 

Thema war die Sepai.

Felix ließ nicht zuerst die Kata laufen und dann die Bunkai üben, sondern ging denn umgekehrten Weg, d.h. er fing mit den Partnerübungen an. Die Einzeltechniken aus der Kata wurden zunächst jeweils an der Pratze ausprobiert und im Anschluss wurde die dazugehörige Bunkai erprobt.

Das Pratzentraining bietet eine ausgezeichnete Rückmeldung über die korrekte Ausführung und Effektivität der eigenen Techniken. Felix demonstrierte, wie sich durch Verbinden der Techniken insgesamt 6 Bunkai-Formen ergeben.

Wie auch die anderen Kata zeigt die Sepai grundlegende Bewegungsprinzipien auf und gibt Anweisungen für das Kampfverhalten. Zu nennen sind hier insbesondere das Prinzip des Klebenbleibens am Gegner bis zum Ende des Kampfes sowie das Prinzip des „Drehens und Reißens“.

 

Der Ablauf der Sepai wurde ebenfalls trainiert, wobei die Kata in Abschnitte aufgeteilt wurde. Hier ergab sich unter anderem die Frage nach der Drehbewegung der Füße. Drehen beide Füße auf den Ballen, auf den Ferse oder dreht ein Fuß auf dem Ballen und der andere auf der Ferse? Die unterschiedlichen Ansichten hierzu wurden in der Gruppe diskutiert. Letztendlich kommt es darauf an, wie der Gegner angreift, wie die Größenverhältnisse zwischen Angreifer und Verteidiger sind und welche Absichten ich als Verteidiger verfolge.

 

Als Erkenntnis aus dem Lehrgang, vor allem durch das Arbeiten am Widerstand, stellte sich heraus, das man sich nur durch permanentes Üben die Kata zu eigen machen kann.

 

Abschließend wurde noch über die Bedeutung des Namens der Kata (Sepai = 18) gesprochen.

 

Se Pai: Bunkai

Se Pai: Ablauf

 

 

Der traditionelle Yuishinkan Goju Ryu Karate Do Sommerlehrgang des Karate Do Clubs Kamen/Bergkamen e.V. fand am Samstag, den 01. Juni in Kamen statt. 222 Karatekas aus ganz Deutschland waren angereist.


Zum 30jährigen Jubiläum des Lehrgangs hatte Meister Fritz Nöpel sich etwas Besonderes ausgedacht: Der Lehrgang stand ganz im Zeichen der Kata.

Jeder der eingeladenen Karate-Lehrer ließ jeweils eine Kata aus unserer Stilrichtung üben.
Hier ein Überblick:
Zöllner: Gekisai 1 und 2
F. Lehmann: Saifa
Hiller: Seeinchin
A. Lehmann: Shisochin
Heckhuis: Suparinpai
Portugal: Sepai
Kipke-Osterbrink: Sanseru
Espeloer: Kururunfa
Nöpel / Nienhaus: Jukuren no Kata
Katzlberger: Sanchin
Koschorreck: Tensho

Es wurden nicht nur die Kata gelaufen, sondern auch die dazugehörige Bunkai analysiert. Dabei gewichteten die Karate-Lehrer ihre Schwerpunkte jeweils unterschiedlich. Gemeinsam war aber allen die Vermittlung der „Botschaften“, die in den Kata stecken. Das heißt, die Kata sind wie ein Lehrbuch, anhand dessen grundlegende Bewegungsprinzipien sowie generelle Hinweise zum Kampfverhalten studiert werden können.
Für die Arbeit mit den Kata ist die Bunkai von besonderer Bedeutung. Diese führt zu einem tieferen Verständnis der Kata und ermöglicht die Überprüfung der Genauigkeit und Effektivität der eigenen Techniken.
Beim traditionellen Sayonaratraining zum Abschluss zeigte Meister Nöpel Selbstverteidigungstechniken aus den Kata Saifa, Seisan und Sepai.

Im Anschluss an den Lehrgang wurde noch eine Dan-Prüfung abgehalten.

Dank der guten Organisation und des schönen Wetters war der Lehrgang rundum gelungen.

Heckhuis: Suparinpai

Portugal: Sepai

A. Lehmann: Shisochin

 

 

An drei aufeinander folgenden Samstagen im Februar bot Manuela Schäfer, 5. Dan, einen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Frauen an. In der theoretischen Einführung erläuterte Manuela zunächst den Grundsatz, dass Selbstverteidigung im Kopf beginnt. Hierzu gehören Wachsamkeit im Alltag und die Bewusstheit über gefährliche Situationen. 

Im praktischen Teil ging es dann als erstes um die Körperhaltung. Eine gebeugte Haltung  und schüchternes Auftreten machen frau leicht zum Opfer. Demgegenüber wirkt ein aufrechter, selbstbewusster Gang abschreckend auf mögliche Täter. Bei den anschließenden Partnerübungen konnten die Teilnehmerinnen ausprobieren, wie man sich befreien kann, wenn man gepackt worden ist. Als Konter kamen einfache Techniken wie Tetsui Uchi und Empi Uchi zum Einsatz. Des weiteren wurden Übungen zur Distanz durchgeführt. Hier ging es darum festzustellen, wie nahe ich jemanden herankommen lasse, bevor ich mich unwohl fühle. Danach wurden Möglichkeiten der Verteidigung gegen Angriffe im Stand und in der Bodenlage geübt. Schließlich stellte Manuela alltägliche Waffen vor: Wie kann ich zum Beispiel einen Schlüsselbund, einen Regenschirm oder eine zusammengerollte Zeitung zur Verteidigung einsetzen?

Den Abschluss des Kurses bildeten ein Bruchtest, bei dem den Frauen bewusst wurde, wieviel Kraft eigentlich in ihnen steckt, sowie das Ausprobieren der zuvor geübten Verteidigungsformen mit männlichen Partnern.

 

Manuelas gut durchdachtes Konzept sorgte dafür, dass der Kurs großen Anklang fand. Viele Teilnehmerinnen würden gern einen fortgeschrittenen Kurs im Herbst besuchen.

Die Teilnehmerinnen beim Aufwärmen mit Manuela (im weißen Karate-Gi).