Kagami Biraki Januar 2022

Wieder hat uns das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung gemacht und wir konnten das Kagami Biraki nicht, wie ursprünglich geplant, in der Halle durchführen. Das hielt uns fleißige Karateka aber nicht davon ab, uns zu Hause alleine der Übung zu stellen.

 

Beim Kagami Biraki handelt es sich um eine alte japanische Tradition, mit der die Samurai das neue Jahr begrüßten. Heutzutage wird es in den Dojos so gemacht, dass eine festgelegte hohe Anzahl an Konditionsübungen, etwa Udetate, Hara-Tekki, Mae-Geri und Tsuki, in einem bestimmten Zeitrahmen absolviert werden müssen. Dies stellt eine große Herausforderung an Willensstärke und Durchhaltevermögen dar, denn von der ersten bis zur letzten Übung muss mit der gleichen Intensität, Kraft und Genauigkeit gearbeitet werden. Durch Ehrlichkeit gegenüber sich selbst lassen sich etwaige Schwachpunkte in der Kondition feststellen, an deren Verbesserung man dann im neuen Jahr herangehen kann.

Ich denke, dass wir uns alle gut angestrengt haben, und so kann das neue Trainingsjahr beginnen.

 

 

(History-Foto: Kagami Biraki im Januar 2020 im Honbu-Dojo Kamen)

Kyuprüfung im November 2021.

Zum 8. Kyu Kevin (2 von links) und Wolfgang (4. von links), zum 7.Kyu Rene (3. von links) und zum 6.Kyu Tatjana (2. von rechts).

Herzlichen Glückwunsch.

 

Als einer der letzten von Meister Nöpel geplanten Lehrgänge fand am Sonntag in Kamen ein Jukuren Lehrgang mit Martin Nienhaus statt. Themen waren das Mondo, die Formschule und Kumiteformen. Sechzehn Teilnehmer waren vor Ort, um sich mit der Themenvielfalt auseinanderzusetzen.

Nach der Begrüßung erklärte Martin in einem kurzen theoretischen Teil die Bedeutung des Mondo. Neben dem von Meister Nöpel bevorzugten Vortrag, zu einem ihm wichtigen Thema, ist das Mondo als Lehrgespräch ebenfalls eine Möglichkeit für den Schüler, eine Frage stellen zu können. Er bekommt dadurch einen Hinweis, der ihm hilft, sich selbst zu reflektieren. Die Frage kann sich dabei auf das technische Training oder ein weiteres Thema des Karate-Do beziehen. Der Hinweis, den er zu seiner Frage bekommt, soll ihn auf seinem Entwicklungsweg fordern und fördern.

 

Im Anschluss wurde mit dem Partner ein „verfolgendes Kumite“ geübt. Die Aufgaben für Uke war es, sich nach dem Konter neu zum Angreifer zu positionieren. Geschickt gewählt, beschränkte diese neue Position den Angreifer in seinen Möglichkeiten. Dieser musste nun für seine nächste Aktion schnell eine Technik wählen, die optimal zur neuen Angriffsrichtung und Distanz passte. Lernziel für Uke war es, sich so zu verhalten, dass sich der Angreifer nicht entfalten kann. Für Tori galt es, intuitiv auf die neue Situation zu reagieren.

 

Nach der Pause war das Thema die Formschule. Der Fokus lag hierbei auf den Abwehr-Techniken, die im Karate-Do mit dem Unterarm gemacht werden. Auf den verschiedenen Stufen wurde mit dem Partner, zuerst die unterschiedlichsten Abwehrbewegungen geübt. Es folgte die Integration der Konter, die, wenn möglich, ebenfalls zuerst mit dem selben Unterarm ausgeführt werden sollten. Gerade die körperlich kleineren Partner erkannten schnell, wie wichtig die Beherrschung der Distanz für die Arbeit mit einem Partner ist und wie weit sie ihrem Werkzeug (ihrer Technik) vertrauen konnten. Das Verschieben des Schwerpunkts zur Unterstützung der Techniken nahm für die Jukuren einen weiteren Platz ein und zeigte eine ungewöhnliche Möglichkeit, den Körper „hinter die Technik“ zu bringen. Die unterschiedlichen Erkenntnisse, die jeder aus dem Training mitnahm, können wiederum in die eigene individuelle Wegschule einsickern und diese gestalten.