Am Sonntag, den 17. Oktober fand in Kamen ein Lehrgang mit Sensei Christian Winkler, 7. Dan, statt. Thema war die Kata Seeinchin.

 

Im theoretischen Teil wurde das Konzept des Ikken-Hissatsu vorgestellt, das seinen Ursprung in der Kampfkunst der Samurai hat. Hierzu setzten sich die Teilnehmer mit folgenden Fragen auseinander:

Bin ich dazu in der Lage?

Ist das ein Leitgedanke in meinem Training?

Ist das erreichbar?

Will ich das erreichen?

Und:

Ist dieser Gedanke in der Kata Seeinchin enthalten?

Anschließend wurden die in der Seeinchin vorkommenden Stände besprochen. In diesem Zusammenhang wurde auch erläutert, wie man sich korrekt auf den Linien des Enbusen bewegt.

 

Danach ging es in den praktischen Teil über. Nach der Aufwärmphase, die die Teilnehmer eigenständig durchführten, wurde die Kata Sanchin gelaufen und die besondere Bedeutung dieser Kata im Goju Ryu wurde herausgestellt. Die einzelnen im Goju Ryu vorkommenden Stände wurden durchgegangen.

Die Kata Seeinchin wurde dann sequenzweise geübt, wobei es zahlreiche Hinweise zur richtigen Ausführung gab. Von besonderer Wichtigkeit war dabei die Frage, wie man von einer Stellung in die andere kommt. Die Führung des Körperschwerpunktes und deren physikalische Grundlagen wurden erklärt.

Nach der Pause ging es mit dem Üben der Kata weiter, wobei Details zur praktischen, anwendungsbezogenen Darstellung im Vordergrund standen. Wichtige Aspekte waren zum Beispiel, dass man mit Stand und Technik gleichzeitig fertig sein muss und dass es in der Kata keine unwichtigen Techniken gibt. Zu verschiedenen Sequenzen wurden dann Bunkaimöglichkeiten vorgestellt, die anschließend mit dem Partner geübt wurden.

In diesem Zusammenhang wurde noch auf die Matsuyama-Park-Theorie zur Entstehungsgeschichte der Katas verwiesen.

Durch diesen Lehrgang bekamen die Teilnehmer viele neue Einblicke  und Erkenntnisse.

 

Kata Seeinchin

Kata Seeinchin Bunkai

 

 

Ein Jukuren-Lehrgang mit Sensei Jürgen Beuerlein, 4. Dan, fand am Sonntag, den 10. Oktober in Kamen statt.

Das Thema lautete: „Ist für Senioren jenseits der 50 Jahre der Sho-Dan möglich?“

Jürgen orientierte sich bei der Gestaltung des Lehrgangs eng an den Vorgaben der Prüfungsordnung. Besonderen Wert legte er auf die folgenden Voraussetzungen zur richtigen Ausführung und Darstellung:

- Konditionelle körperliche Reife

- Schnelligkeit und Reaktionsfähigkeit

- Distanzgefühl (bei den Partnerformen)

- Die richtige Wahl der Waffe (bei den Partnerformen, vor allem bei der         

   Selbstverteidigung)

- Die richtige Entscheidung über Gojin Jitzu oder Jissen Jitzu

- Atmung und Kiai (bei der Kata und den Partnerformen).

 

Als Einstieg wurde gedehnt, es wurden die Waffen geschärft, das Warm-Up erfolgte mit Einzeltechniken und es wurden Konditionsübungen (Liegestütze, Hara-Teki, Kniebeugen und Seitstütze) und die Kata Sanchin gemacht.

Danach wurden die in der Prüfungsordnung vorgegebenen Kihon Ido Formen gelaufen. Im Anschluss wurden diese hinsichtlich ihrer Eignung für Karateka jenseits der 50 Jahre beurteilt.

Aus den in der Prüfungsordnung vorgesehenen Kata wählte Jürgen die Saifa und erläuterte, warum die anderen  drei Kata, nämlich die Seenchin, die Sanseru und die Tensho,  aufgrund ihrer hohen Schwierigkeitsgrade für Senioren ab 50 Jahren für die Prüfung eher nicht geeignet sind. Die Saifa wurde gelaufen und es wurden allgemeine Aspekte zur Kata Bunkai angesprochen. In diesem Zusammenhang wies Jürgen auf zwei Veranstaltungen hin, nämlich den Lehrgang zur Seenchin am 17.10.21 und den Lehrgang zur Saifa am 07.11.21.

Zum Prüfungspunkt Yakusoku Kumite wurden die Kumite Ura Nr. 2, Nr. 6 und Nr. 7 sowie die Nage Nr. 1 vorgestellt und es wurde besprochen, welche Kriterien man bei der Auswahl, insbesondere der Nageformen, berücksichtigen sollte. So sollte man sich zum Beispiel fragen: „Kann ich wirklich einen Fuß fangen?“

Weiterhin wurden die in der Selbstverteidigung vorgegebenen Angriffe gezeigt und der Unterschied zwischen Gojin Jitzu und Jissen Jitzu erklärt.

Den Abschluss des Lehrgangs bildeten eine zweite Runde Konditionsübungen sowie die Edlen Übungen der Alten.

Mit der Abschlussdiskussion der Teilnehmer endete die Veranstaltung.

Wieder einmal ein sehr gelungener und aufschlussreicher Lehrgang!

 

Kumite Ura Nr.2

Der erste Lehrgang  in Kamen nach der coronabedingten Pause fand am  Sonntag, den 05.09.2021 statt. Die Leitung dieses Stilrichtungslehrgangs hatte Felix Lehmann, 4. Dan.

Das Thema war Yakusoku Kumite: Kumite Ura und Nage Waza.

Da ein Lehrgang zu kurz ist um alle Formen zu behandeln, wurde eine Auswahl getroffen und es wurden die Kumite Ura 7, 9 und 12 sowie die Nage Waza 1, 8, 9 und 24 geübt. Jede Form erschlossen sich die neun Teilnehmer dadurch, dass sie den Ablauf zunächst ohne Partner übten, um danach zunächst abschnittsweise und, sobald dies gut klappte, in Gänze mit dem Partner auszuführen.

Ferner wurden einzelne Techniken an der Pratze näher betrachtet, um die dort gewonnenen Erkenntnisse mit dem Partner umzusetzen.

Darüber hinaus wurden häufige Fehler und Schwierigkeiten in den einzelnen Formen analysiert und es erfolgte eine kritische Auseinandersetzung mit den überlieferten Formen.

Insgesamt ein sehr gelungener Lehrgang!

 

Endlich ist wieder Körperkontakt im Dojo möglich.