Als einer der letzten von Meister Nöpel geplanten Lehrgänge fand am Sonntag in Kamen ein Jukuren Lehrgang mit Martin Nienhaus statt. Themen waren das Mondo, die Formschule und Kumiteformen. Sechzehn Teilnehmer waren vor Ort, um sich mit der Themenvielfalt auseinanderzusetzen.

Nach der Begrüßung erklärte Martin in einem kurzen theoretischen Teil die Bedeutung des Mondo. Neben dem von Meister Nöpel bevorzugten Vortrag, zu einem ihm wichtigen Thema, ist das Mondo als Lehrgespräch ebenfalls eine Möglichkeit für den Schüler, eine Frage stellen zu können. Er bekommt dadurch einen Hinweis, der ihm hilft, sich selbst zu reflektieren. Die Frage kann sich dabei auf das technische Training oder ein weiteres Thema des Karate-Do beziehen. Der Hinweis, den er zu seiner Frage bekommt, soll ihn auf seinem Entwicklungsweg fordern und fördern.

 

Im Anschluss wurde mit dem Partner ein „verfolgendes Kumite“ geübt. Die Aufgaben für Uke war es, sich nach dem Konter neu zum Angreifer zu positionieren. Geschickt gewählt, beschränkte diese neue Position den Angreifer in seinen Möglichkeiten. Dieser musste nun für seine nächste Aktion schnell eine Technik wählen, die optimal zur neuen Angriffsrichtung und Distanz passte. Lernziel für Uke war es, sich so zu verhalten, dass sich der Angreifer nicht entfalten kann. Für Tori galt es, intuitiv auf die neue Situation zu reagieren.

 

Nach der Pause war das Thema die Formschule. Der Fokus lag hierbei auf den Abwehr-Techniken, die im Karate-Do mit dem Unterarm gemacht werden. Auf den verschiedenen Stufen wurde mit dem Partner, zuerst die unterschiedlichsten Abwehrbewegungen geübt. Es folgte die Integration der Konter, die, wenn möglich, ebenfalls zuerst mit dem selben Unterarm ausgeführt werden sollten. Gerade die körperlich kleineren Partner erkannten schnell, wie wichtig die Beherrschung der Distanz für die Arbeit mit einem Partner ist und wie weit sie ihrem Werkzeug (ihrer Technik) vertrauen konnten. Das Verschieben des Schwerpunkts zur Unterstützung der Techniken nahm für die Jukuren einen weiteren Platz ein und zeigte eine ungewöhnliche Möglichkeit, den Körper „hinter die Technik“ zu bringen. Die unterschiedlichen Erkenntnisse, die jeder aus dem Training mitnahm, können wiederum in die eigene individuelle Wegschule einsickern und diese gestalten.

 

 

 

 

Ein Kata-Lehrgang mit Sensei Felix Lehmann, 4. Dan, fand am Sonntag, den 07. November im Kamener Dojo statt. Das Thema lautete: „Kata Saifa in Ablauf und Anwendung“.

 

Zunächst wurde der Ablauf der Kata erlernt, da nicht alle Teilnehmer mit der Kata vertraut waren und es leichte Unterschiede in den Ausführungen gab. Einzelne Techniken (Tetsui Uchi, Morote Uke, Uraken Uchi) wurden dann an der Pratze geübt, um die dort gewonnenen Erkenntnisse später in der Bunkai zu berücksichtigen.

Weiterhin wurde im allgemeinen über die Eigenschaften / den Charakter der Kata gesprochen. Zum Beispiel wurde betrachtet, welche Techniken und Stände in der Kata vorkommen. Zudem wurde, analog zu dem vorherigen Seeinchin-Lehrgang, überlegt, ob das Prinzip des Ikken Hissatsu in der Kata Saifa vorkommt.

Nach der Mittagspause beschäftigten sich die Teilnehmer eingehend mit der Bunkai.

Dieser Lehrgang vermittelte wieder zahlreiche wichtige Einblicke und Erkenntnisse. Jetzt geht es nur noch an die Umsetzung.

 

Kata Saifa (Ablauf)

Kata Saifa (Bunkai)

Die Lehrgangsteilnehmer

 

Am Sonntag, den 17. Oktober fand in Kamen ein Lehrgang mit Sensei Christian Winkler, 7. Dan, statt. Thema war die Kata Seeinchin.

 

Im theoretischen Teil wurde das Konzept des Ikken-Hissatsu vorgestellt, das seinen Ursprung in der Kampfkunst der Samurai hat. Hierzu setzten sich die Teilnehmer mit folgenden Fragen auseinander:

Bin ich dazu in der Lage?

Ist das ein Leitgedanke in meinem Training?

Ist das erreichbar?

Will ich das erreichen?

Und:

Ist dieser Gedanke in der Kata Seeinchin enthalten?

Anschließend wurden die in der Seeinchin vorkommenden Stände besprochen. In diesem Zusammenhang wurde auch erläutert, wie man sich korrekt auf den Linien des Enbusen bewegt.

 

Danach ging es in den praktischen Teil über. Nach der Aufwärmphase, die die Teilnehmer eigenständig durchführten, wurde die Kata Sanchin gelaufen und die besondere Bedeutung dieser Kata im Goju Ryu wurde herausgestellt. Die einzelnen im Goju Ryu vorkommenden Stände wurden durchgegangen.

Die Kata Seeinchin wurde dann sequenzweise geübt, wobei es zahlreiche Hinweise zur richtigen Ausführung gab. Von besonderer Wichtigkeit war dabei die Frage, wie man von einer Stellung in die andere kommt. Die Führung des Körperschwerpunktes und deren physikalische Grundlagen wurden erklärt.

Nach der Pause ging es mit dem Üben der Kata weiter, wobei Details zur praktischen, anwendungsbezogenen Darstellung im Vordergrund standen. Wichtige Aspekte waren zum Beispiel, dass man mit Stand und Technik gleichzeitig fertig sein muss und dass es in der Kata keine unwichtigen Techniken gibt. Zu verschiedenen Sequenzen wurden dann Bunkaimöglichkeiten vorgestellt, die anschließend mit dem Partner geübt wurden.

In diesem Zusammenhang wurde noch auf die Matsuyama-Park-Theorie zur Entstehungsgeschichte der Katas verwiesen.

Durch diesen Lehrgang bekamen die Teilnehmer viele neue Einblicke  und Erkenntnisse.

 

Kata Seeinchin

Kata Seeinchin Bunkai