Gekisai I und II sollten Schwerpunkt des Lehrgangs werden. Doch wie schon fast erwartet, hatte der vorangegangene Dansha-Lehrgang Fragen aufgeworfen. Sensei Fritz Nöpel hatte darin u. a. Ausführungen zur Kata – Bunkai in den Dan – Prüfungen gemacht. Christian gab besonders den zahlreich anwesenden Dan-Trägern Gelegenheit, die entstandenen Unklarheiten anzusprechen und beantwortete ihre Fragen. Der praktischen Teil des Lehrgangs begann mit den „Chinesischen Händen“, einer Übungsform mit der Stand, Gesamtkoordination und Kampffähigkeit geschult werden. In den verschiedenen Partnerformen zur Kata GekiSai waren gerade die Oberstufen – Karatekas aufgefordert, die Effektivität in den Techniken zu suchen und die Kata zu kämpfen (Gekisai ~angreifen und zerstören). alt



Dabei sind eine gute Form und Effektivität kein Widerspruch.
Es zeigte sich, dass oftmals das Vertrauen in die eigene Technik fehlte. Christian rief dazu auf, die Ganzkörperbewegung mehr zu üben - zu verinnerlichen - damit eine bessere Kraftentfaltung möglich wird.  Gerade an einer Kyu Kata wie der Gekisai soll die Entwicklung des Karatekas erkennbar sein: so muss sich die Kata eines Dan-Trägers deutlich von der eines Orange- oder Grüngurtes abheben. So entließ dieser Lehrgang Farb- und Schwarzgurte mit der Erkenntnis, Vorhandenes selbstkritischer zu betrachten und zu verbessern anstatt immer wieder Neues zu wollen. Außerdem wies er auf die GKNW - Jahreshauptversammlung am 13.03.2011 hin und bat Dojo-Leiter bzw. Vereinsvorstände besonders um rege Beteiligung.

Was bedeutet schon die Omote-Form einer Kata, wenn man weit darüber hinaus ist und seine eigenen Bunkai-Formen präsentieren kann, womöglich noch gespickt mit akrobatischen Einlagen? Sensei Nöpel hat bei diesem ersten Dansha-Lehrgang dieses Jahres gezeigt, dass es unabdingbar ist, sich nicht nur mit den Omote-Formen zu beschäftigen, sondern sie auch zu verstehen. Nur dadurch erlangt man einen Zugang zu den Bewegungen in der Kata und ihrer Bedeutung. Für viele sehr hilfreich war in diesem Zusammenhang sicherlich, dass für die Prüfung zum 1.Dan, die Omote-Form der Bunkai vollkommen ausreicht. Erst mit den Prüfungen zum 2. und den nächsten Dan-Graden, können und sollten später individuelle Veränderungen mit einfließen. Immer unter dem Gesichtspunkt, dass die Kata zu erkennen ist. Es darf auch nicht dazu führen, dass die Kata an die Bunkai-Form angeglichen wird.

Auch wenn Sensei Nöpel immer mal wieder Beispiele aus anderen Kata nahm, blieb die Sanseru Schwerpunktthema dieses Tages. Bei einer Prüfung erwartet er, dass man die 8 Kämpfe in der Kata erkennen kann und sie siegreich beendet. Dazu gehören saubere Techniken, eine gute Distanz, eine gewisse Abgeklärtheit, ein Abschluss und nicht zu vergessen der Kiai, natürlich an den richtigen Stellen.
Hier waren auch die Dojo-Leiter angesprochen, die als Trainer und Lehrer die Entwicklung beobachten und steuern können.

Dieser Lehrgang barg auch für die „alten Hasen“ viele Überraschungen und das Erstaunen war bei fast allen (wenn nicht sogar bei allen!) groß, wie Sensei Nöpel scheinbare Kleinigkeiten zu bedeutenden Faktoren der Omote-Form machte.  Das gab reichlich Diskussionsstoff und man darf bei den nächsten Lehrgängen auf die weiteren Kata gespannt sein.



Bei der letzten Kyuprüfung im Jahr2010 hat unsere Anfängergruppe gesamt bestanden.
Hier die Prüflinge mit Prüferin.
Herzlichen Glückwunsch!





(von links nach rechts: Nils Pawlinsky, Kevin Grohs, Kevin Heilmann, Alexander Andre, Tristan Janßen, Christop Brandhorst, Marco Borneis, Prüferin Heike Buck)