Desto besser man sich auf eine Prüfung vorbereitet, desto leichter fällt es, sie gut zu bestehen. 20 TeilnehmerInnen nutzten das Angebot vom 29.04.2012 in Kamen um sich noch ein paar kleine Tipps bei Fritz Nöpel zu holen, bevor sie sich einer Prüfungskomissions stellen.
Sanseru Bunkai
Da der überwiegende Teil eine Prüfung zum ersten Dan machen wollte, ging Sensei Nöpel besonders auf diese Gruppe ein. Alle Prüfungsbestandteile wurden behandelt und die Dan-Anwärter standen im besonderen Fokus. Sie durften im Kihon Ido in der ersten Reihe laufen und die Kommandos geben. Selbstverteidigung Sie mussten dann auch ihre Partnerformen vor der Gruppe vormachen und bei Ihnen wurde die Kata besonders aufmerksam beobachtet. Es ging Fritz Nöpel und Alf Lehmann nicht um Kleinigkeiten, die in den Dojos anders unterrichtet werden, sondern um das Gesamtbild. So wurden dann auch noch die Bunkai und die Selbstverteidigung unter diesem Aspekt gesehen. Zwei Bereiche, bei denen Prüflinge immer wieder Probleme haben.
Auch diejenigen, die  nicht so bald eine Prüfung machen wollen oder zu einem höheren Dan anstehen, durften natürlich mitmachen. Sie standen zwar nicht so sehr unter Beobachtung, aber was für die Prüfung zum ersten Dan gilt, kann man für die folgenden nur verbessern.

 

 

Der Stilrichtungslehrgang mit Christian Winkler, der am 15.04. in Kamen stattfand, war mit ca. 35 Teilnehmern ausgesprochen gut besucht.

 

Zunächst wurden die 4 Grundstände im Goju Ryu sowie als Basistechniken der Zuki und der Mae Geri geübt, wobei insbesondere die richtige Ausführung des Geri vielen Leuten noch Schwierigkeiten bereitet. Anschließend wurden Grundtechniken in der Bewegung gemacht. Christian betonte, dass Kihon und Kihon Ido keinesfalls als Selbstzweck zu sehen sind, sondern gerade erst die Voraussetzung schaffen, um kompliziertere Formen wie Kata und Partnerübungen zu beherrschen.

Leider kann man immer wieder beobachten, dass die Grundschulübungen nicht ernst genug genommen werden. Gleiches gilt auch für das „Schärfen der Waffen“, was ein ebenso wichtiger Bestandteil des Trainings sein sollte. Dies wurde anhand einiger Übungen zur Abhärtung der Finger demonstriert.

 

Nach der Pause ging es weiter mit verschiedenen Sequenzen aus der Kata Shi So Shin, die mit dem Partner umgesetzt werden sollten. Ein ganz wichtiger Aspekt hierbei ist das richtige Timing: Wenn man einen Angriff erfolgreich abwehren will, muss man ganz genau erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für das Starten der eigenen Abwehrtechnik ist. Um dies zu vertiefen wurden mehrere Übungen zur Schulung des Auges durchgeführt.

Weiterhin wurde versucht, anhand einzelner Stellen aus der Kata ein Gefühl für den Bewegungsfluss der Technikkombinationen zu entwickeln, denn vielfach werden diese, gerade auch in der Oberstufe, noch zu statisch ausgeführt.

Gleiches gilt übrigens auch für die Stände: Diese sind nicht statisch einzunehmen, sondern als Übergänge von einer Kampfsituation in die nächste.

 

Den Braun-und Schwarzgurten gab Christian als „Hausaufgabe“ auf, mehr Verantwortung für sich zu übernehmen und das eigene Vorankommen im Karate selbstkritisch zu betrachten.

Wie gewohnt war die Zahl der Dan-Träger und –Anwärter hoch, die sich zum ersten Dansha-Lehrgang des Jahres 2012 in Kamen trafen. Und wie zu erwarten, hat Sensei Nöpel die Teilnehmer für ihr Kommen auch belohnt. Natürlich nicht in Form von Barem oder Gratifikationen, sondern mit kleinen Appetit-Häppchen á la Karate.

Zunächst einmal gab es Informationen zu Dan-Prüfungen. Ob nun die eigene Prüfung ansteht oder bei seinen Schülern, gibt es bei einigen Themen immer wieder Unklarheiten. So z.B. ob ein Kiai schon beim Kihon Ido erfolgen sollte. Er kann, aber wichtiger ist er an der richtigen Stelle in den Partnerformen. Auch möchten die Prüfer den Ablauf einer Bunkai erkennen können. Eine langsame Demonstration im Vorfeld ist hier oftmals sinnvoll. Es wurden noch weitere Punkte erörtert, bevor es daran ging, die Kata eines Partners auf grobe Fehler hin zu beurteilen.

Nach der Pause übernahm Alf mit dem Bereich der unterschiedlichen Distanzen. Den Einstieg bildeten die langen Distanzen, wie Gyaku Zuki mit Vorwärtsbewegung und Fußtechniken. Danach wurde auf Armlänge verkürzt. In Nage aus den Katadiesem Bereich durfte dann auch ausprobiert werden, was funktioniert und was nicht. Danach wurde die Distanz noch weiter verkürzt. Jetzt durfte aber nicht mehr nach hinten ausgewichen werden, sondern nur noch zur Seite. Die Krönung stellte dann die gleichzeitige Abwehr mit Konter dar. Fritz Nöpel stellte dann noch einige versteckte Würfe aus den Kata vor, die natürlich mit dem Partner nachvollzogen werden mussten.

Zum Abschluss widmete sich Fritz Nöpel den Tricks, die uns in der Kata gezeigt werden, um den Gegner zu verwirren. Und er machte einen kleinen Ausflug zu den Gemeinheiten der Angreifer, die die Absicht haben uns zu überfallen. Zu erwarten, dass ein Angreifer fair ist, ist Leichtsinn.

Im Anschluss haben die anwesenden Vereinsvertreter einen neuen Stilrichtungs- und Prüferreferenten für das Goju Ryu in NRW gewählt. Diese Ämter wurden bisher von Fritz Nöpel in Personalunion ausgeführt, der sich aber aus diesem Bereich zurückziehen möchte. Ab dem 29.01.2012 ist Ludger Niemann für den Bereich Prüfung und Christian Winkler für die Stilrichtung zuständig.