Ein Kata-Lehrgang unter der Leitung von Christian Winkler fand am 15.09.2013 beim KKB. e.V. in Kamen statt.

Für die zahlreichen Teilnehmer, hauptsächlich aus dem Schwarz- und Braungurtbereich, stand die Kata Shisochin auf dem Programm.

Zunächst gab es einen theoretischen Teil. Christian verteilte einen Text von Patrick McCarthy, der eine interessante Theorie zur geschichtlichen Entwicklung des Karate-do und der verschiedenen Kata vorstellt. Der Text wurde in Auszügen gelesen und besprochen.

Anschließend ging es direkt los mit der praktischen Umsetzung der Kata. Mit dem Partner wurden die einzelnen Sequenzen aufeinander aufbauend geübt, so dass schließlich fast die gesamte Bunkai als ein einziger Bewegungsfluss ausgeführt wurde.

Bei dieser sehr anspruchsvollen Form der Bunkai hatte viele Teilnehmer doch Probleme. Häufig wurden die Techniken noch zu Kihon-lastig ausgeführt, die Bewegungen wirkten zerhackt. Oder es entstanden Pausen zwischen den einzelnen Sequenzen, so dass der Bewegungsfluss abbrach.

Die Optimierung des Timings und der Technikausführung als Ganzkörperbewegung standen bei der Arbeit mit dem Partner an erster Stelle.

Zu beachten war auch, dass die Angriffe realistisch erfolgten. Ein weiterer häufig vorkommender Fehler ist, dass die Techniken sich verkürzen und somit ihre Wirkung verlieren, weil man zu sehr auf Schnelligkeit achtet. Hier ist es wichtig, bei jeder einzelnen Technik wirklich den ganzen Weg zu gehen.

Zum Abschluss wurde die Kata gelaufen. Hierbei sollten die Erfahrungen aus den Partnerübungen auf die Kata übertragen werden. Es zeigte sich, dass die Techniken anders, realistischer, ausgeführt werden, wenn der Körper sich an das Üben mit dem Partner „erinnert“.

Eines haben die Teilnehmer an diesem Sonntag sicher mit nach Hause genommen: Es gibt noch viel zu üben!



Solo-Form



Partner-Form

Während der Schulferien gab es bei den Kamener Karateka wieder das mittlerweile schon über die Stadtgrenzen von Kamen hinaus bekannte Sommertraining.

Dank der guten Kontakte von Jürgen Beuerlein konnte auch in diesem Jahr wieder die Dreifachturnhalle des Berufskollegs in Bergkamen genutzt werden.

Dieses spezielle Training, das über die gesamten Ferien an je 2 Trainingsabenden pro Woche stattfindet, bietet der KKB e.V. schon seit 2000 an. Es richtet sich insbesondere an die Oberstufe, teilnehmen können aber auch Leute, die noch nicht so lange trainieren.

Jedes Jahr bildet ein bestimmter Aspekt aus dem Go-Ju Ryu Karate-Do den Schwerpunkt, so z.B. eine Kata, Partnerübungen, aber auch Basics. Dieser Aspekt kann dann viel intensiver behandelt werden als beim herkömmlichen Training.

In diesem Jahr stand die Kata Se San auf dem Programm. In den ersten 3 Wochen leitete Jürgen Beuerlein das Training. Jürgen richtete sein Augenmerk auf die korrekte Ausführung der Kata und auf das Verstehen der Kata durch ihre Umsetzung in der Bunkai. Die einzelnen Sequenzen wurden zunächst als Omote-Form ausgeführt. Anschließend konnten die Teilnehmer sich alternative Möglichkeiten erarbeiten. Dabei wurden zwischendurch die Techniken immer wieder auch an der Pratze geübt.

In den letzten 3 Wochen führte Christian Winkler das Training durch. Christian machte vor allem deutlich, dass bei vielen Braun- und Schwarzgurten die Techniken immer noch zu grundschullastig ausgeführt werden. Es wurde viel mit dem Partner und an den Pratzen gearbeitet, um Timing, Schnelligkeit und Bewegungsfluss zu verbessern, denn nur so können die Techniken überhaupt ihre Wirkung richtig entfalten.

In der letzten halben Stunde jeder Trainingseinheit waren die Karateka angehalten, eigenverantwortlich zu arbeiten, d. h. man konnte Konditionsübungen machen, die Kata noch einmal laufen oder was man sonst für das eigene Vorankommen benötigt.

Wieder einmal fand das Sommertraining großen Anklang. Wie schon in den Vorjahren nahmen auch viele Leute aus anderen Dojos, wie z.B. Duisburg, Senden und Lüdinghausen daran teil.

Kurz vor den Sommerferien gab es im Dojo des Kamener Karate-Vereins eine Kyu-Prüfung. Insgesamt 14 Karateka stellten sich den kritischen Blicken von Manuela Schäfer und Felix Lehmann, wobei drei Teilnehmer vom PSV Duisburg und vier vom Bushido Lüdinghausen kamen.

Alle Prüflinge hatten sich gut vorbereitet und zeigten ordentliche Leistungen, so dass am Ende jeder seine Urkunde zum nächsthöheren Kyu-Grad mit nach Hause nehmen konnte.

Herausragend präsentierten sich Nikos Loukidis und Phillip Koch. Bei den beiden war nicht nur Talentiertheit sondern auch die richtige kämpferische Einstellung schon im Kihon Ido und in der Kata zu sehen und auch die Umsetzung der Partnerformen war beispielhaft.

Ein weiteres Highlight der Prüfung war Alina Zöllner, die bei ihren Partnerformen zum Orangegurt gegen ihren Vater antrat. Tobias Zöllner, der als 5. Dan schon auf eine lange Karate-Laufbahn zurückblicken kann, schenkte seiner Tochter nichts. Aber die kleine, zierliche Alina machte ihre Sache sehr gut. Die intensive Prüfungsvorbereitung mit dem Papa hat sie ein weites Stück nach vorn gebracht.

Dieses Mal hatten sich besonders viele Zuschauer eingefunden, meistens Eltern oder Freunde der Prüflinge, die zum Daumendrücken gekommen waren oder Karateka, die noch nicht so lange dabei sind und sich einen Einblick in den Ablauf der Prüfung verschaffen wollten. Da die vier Teilnehmer aus Lüdinghausen zum 2. Kyu antraten, bekamen die Zuschauer auch Kata Bunkai und Selbstverteidigung zu sehen.

Wir gratulieren folgenden Teilnehmern zur bestandenen Prüfung:

Hannah Blank zum 8. Kyu

Alex Brucker zum 8. Kyu

Michael Caspari zum 8. Kyu

Katrin Desinger zum 8. Kyu

Leon Haase zum 2. Kyu

Sven Kipp zum 2. Kyu

Phillip Koch zum 3. Kyu

Rica Lohr zum 5. Kyu

Nikos Loukidis zum 5. Kyu

Jan Samak zum 2. Kyu

Natalie Schröder zum 7. Kyu

Justin Zeiger zum 2. Kyu

Jörg Zimmermann zum 4. Kyu

Alina Zöllner zum 7. Kyu.