Im Rahmen der Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen der Goju-Ryu Karate-Do Stilrichtung in Europa mit ihrem wichtigsten Vertreter, Herrn Fritz Nöpel als Kamener Bürger und Karate-Großmeister waren zu dem begleitenden Karate Lehrgang und den Feierlichkeiten 10 hochdotierte Karate-Trainer aus Japan angereist. Über 800 Kampfkünstler waren dem Ruf von Fritz Nöpel gefolgt und unterzogen sich unter der Leitung der Japaner und mehr als 15 weiterer Trainer aus dem In- und Ausland in über 50 Trainingseinheiten anspruchsvollen Lektionen.

In den Sporthallen der Gesamtschule Kamen war in 4 Tagen "40 Jahre Goju-Ryu Karate-Do aus dem YUISHINKAN in Deutschland" das Motto.

Am Samstag (19.Mai) gab es in Halle I ab 15.30 Uhr im Beisein des Kamener Bürgermeisters Herrn Hupe, der japanischen Gäste und der Vertreter der Karate Landes- und Bundesverbände eine Karate-Do Vorführung. Besonders die traditionellen Trainingsinhalte mit den Partnerformen, in denen verschiedene Situationen der Selbstverteidigung gezeigt wurden, beeindruckten die vielen Zuschauer. Die Konzentration der Vorführenden vom Karate-Do Club Kamen/Bergkamen und vom PSV Dortmund erzeugte eine Spannung, der sich die Gäste und Zuschauer nicht entziehen konnten. Man hätte während der Vorführungen eine Stecknadel in der Halle fallen hören können. Gelöst wurde die Spannung jeweils durch den karatetypischen Kampfschrei Kiai, der zu jeder Technik den Höhepunkt bildet. Bei den besonders spektakulär wirkenden Techniken ging ein Raunen durch die Menge und mancher mag sich gewundert haben, dass der soeben besiegt am Boden liegende Angreifer kurz darauf wieder unversehrt aufstehen und sich vor seinem Opponenten, den japanischen Gepflogenheiten entsprechend, in aller Höflichkeit verbeugen konnte. Hier wurde deutlich eines der Prinzipien des Karate-Do dargestellt, nämlich dass das Erlernen von Selbstverteidigungstechniken im Partnertraining und die perfekte Beherrschung eines potentiellen Angreifers nur unter der Prämisse der Selbstdisziplin und Selbstkontrolle möglich ist. Nur wer sich selbst unter Kontrolle hat, kann auch einen Gegner ggf. kontrollieren und damit von einem Angriff abbringen. Im Partnertraining heißt das, selbst bei hartem Körpereinsatz die Kontrolle nie zu vernachlässigen, weil es sonst schnell zu auch ernsthaften Verletzungen kommen kann.

Die hohe Zahl der Meldungen zu den Dan-Prüfungen (Schwarzgurt) lies den Veranstalter nach einer Ausweichmöglichkeit für diesen Lehrgangsteil suchen. In den Sporthallen der RAG BILDUNG GmbH im Bildungszentrum Bergkamen wurde ein würdiger und überaus zweckmäßiger Rahmen gefunden. Aus Kamen traten Alf Lehmann zum 3. Dan und Hans-Jürgen Mesters zum 1. Dan an und konnten mit Ihren Leistungen überzeugen. Alf Lehmann wurde zudem als bester Prüfling mit dem "Technikerpokal" besonders ausgezeichnet. Damit hat der Kamener Verein wieder einmal seine Ausnahmestellung im Goju-Ryu Karate-Do bewiesen und ist stolz, einen weiteren höher graduierten Trainer aufweisen zu können.

Bei nur zwei Ausfällen, d.h. 2 von 48 Prüflingen, die leider nicht das Ziel erreichten, war das Niveau insgesamt sehr hoch und auch die Kampfkunst-Großmeister aus Japan waren sehr beeindruckt.