Am 10. Mai fand im Kamener Honbu Dojo der erste Dojo-Tag des Jahres statt. Engagierte Karateka des Yuishinkan-Vereins kamen zusammen, um einen intensiven und lehrreichen Tag voller Techniktraining, Partnerarbeit und gelebtem Kampfgeist zu gestalten.
Nach einer gemeinsamen Aufwärmphase begann das Training direkt mit Partnerübungen, bei denen das Maai – die korrekte Kampfdistanz – im Zentrum stand. Die Übungseinheit wurde methodisch aufgebaut, um die Präzision und Kontrolle jeder Technik in Abhängigkeit von der Distanz zu schärfen. Gerade im Karate ist das Bewusstsein für die Entfernung zum Gegner ein zentrales Element für ein effektives und realistisches Training.
Trainiert wurde zunächst eine Kombination mit Kizami-Zuki Chudan, auf die der Verteidiger durch Ausweichen in optimaler Distanz reagieren sollte. Diese Basisübung wurde unter Anleitung von Trainer Christian Winkler Schritt für Schritt erweitert – bis hin zu einer dynamischen Abfolge aus Kizami-Zuki, Uraken-Ushi und abschließendem Gyaku-Zuki.


Im nächsten Abschnitt rückten Schnelligkeit und Explosionskraft in den Fokus. An der Pratze wurden zunächst kraftvolle Einzeltechniken wie der Gyaku-Zuki ausgeführt, gefolgt von flüssigen, schnellen Doppelschlägen. Ziel war es, aus der korrekten Distanz heraus schnell und präzise zu agieren – eine Fähigkeit, die im Kumite entscheidend ist.


Als Höhepunkt des Trainings wurde die fortgeschrittene Kata Sanseru geübt. Hier lag das Augenmerk auf dem tiefen Verständnis der Techniken sowie deren praktischer Anwendung (Bunkai). Besonders wurde auf die Drehung mit anschließender Technik (Shiko Dachi mit Inu-Uke) eingegangen – eine Bewegung, die sowohl Kontrolle als auch inneres Gleichgewicht erfordert.


Zum Abschluss der Trainingseinheit traten zwei Gruppen in einem kleinen Liegestütz-Contest gegeneinander an. Gewonnen hat letztlich nicht nur eine Gruppe – sondern der gemeinsame Kampfgeist aller Beteiligten.
Nach Abschluss des gemeinsamen Trainings erhielten die Danträger noch ihre Danurkunden.


Bei Sake und Gegrilltem klang der Tag in geselliger Runde aus. Der Dojo-Tag zeigte einmal mehr, wie tiefgründig und facettenreich Karate ist – als Kampfkunst, als Weg der persönlichen Entwicklung und als verbindende Kraft in der Gemeinschaft.