Ein Breitensportlehrgang mit Alf Lehmann, 5. Dan, fand am Sonntag, den 24. März im Kamener Dojo statt.

In der kurzen theoretischen Einführung erläuterte Alf die Grundlagen der Kampfkunst. Hierzu gehören die Mechanikausbildung im Kihon, das Arbeiten mit der Kata, das Beachten der Stände, insbesondere die Frage, wie diese sich in der freien Arbeit mit dem Partner verändern, das Aufwärmen schon mit Elementen aus den Kata oder dem Yakusuko Kumite, die Arbeit gegen Widerstände, ebenso Halten, Würgen und Werfen, die schon früh ins Training aufgenommen werden sollten, und schließlich das Krafttraining, wobei ein Krafttest als Standortbestimmung genutzt werden kann.

Im praktischen Teil demonstrierte Alf, wie die Arbeit mit dem Partner als sinnvolles Aufwärmtraining dienen kann: In der ersten Übung wurden mit Zuki bzw. Empi Dubletten geschlagen. Hier wurden auch schon Distanzveränderungen mit eingebaut. Als Erweiterung der Übung erfolgte dann noch ein Kick vor den Dubletten. In der nächsten Übung erfolgte der Angriff mit Oi Zuki und Gyaku Zuki. Der Verteidiger versuchte den Gegner zu packen und seinen Stand zu brechen. Als besonderes Augenmerk stellte Alf heraus, dass man bei diesen Übungen meistens zu sehr in kihonlastigen Ständen verhaftet ist. Die zuletzt genannte Übung wurde weiter fortgeführt, indem ein Körperzugriff versucht wurde. In der nächsten Übung erfolgte der Angriff mit einem Schwinger zum Kopf, die Abwehr mit O Age Uke, Übernehmen des Arms und Furi Uchi als Konter. Als Erweiterung wurde die Seite, mit der man angriff, während der Übung mehrmals gewechselt. Anschließend wurde die Übung aufgebrochen, indem zum geeigneten Zeitpunkt ein oder mehrere Konter, auch Tritttechniken, angebracht wurden. Insgesamt gestalteten sich die Übungen von zunächst festgelegten zu immer freieren Formen, die schon in die Selbstverteidigung hineingingen. Zum Abschluss des ersten Trainingsteils wurde Kaki-Te (klebende Hände) geübt.

Den Einstieg nach der Pause bildete „Kote kitae“, wovon drei unterschiedliche Varianten trainiert wurden. Dies wurde von statisch(nur im Stand) bis dynamisch (mit Bewegung im Raum) durchgeführt. Kaki-e wurde dann nochmal wiederholt, und zwar in den zwei klassischen Formen, d.h. in der vertikalen und in der horizontalen runden Ausführung.
Als nächstes ging es an das Arbeiten mit dem Makiwara. Hier arbeiteten jeweils zwei Karateka zwecks gegenseitiger Korrektur zusammen. Es konnten unterschiedliche Schlagtechniken und deren Varianten ausprobiert werden. Die Pratzenarbeit, von Einzeltechniken bis zu komplexen Mehrfachkombinationen(Schlag- und Tritttechniken), bildete einen weiteren Trainingsschwerpunkt.


Zum Abschluss des Lehrgangs konnten verschiedene Konditionstools erprobt werden. Das Ausprobieren der „alten“ Hojo undo Geräte wie Chi Ishii, Nigiri Game und Ishi Sashi stand dabei im Vordergrund. Danach ließ Alf die Teilnehmer sich an den Kettlebells einarbeiten und führte anschließend mit allen gemeinsam eine exemplarische Konditionssequenz von 10 Minuten durch. Ein kurzes Anschlussgespräch bot die Gelegenheit zu Rückmeldungen.

Der Lehrgangsleiter Alf Lehmann und seine "Lieblinge".