Am Sonntag, den 5. November fand im Kamener Dojo ein Jukuren-Lehrgang mit Axel Koschorreck, 6. Dan, Renshi statt.

Thema war das Shu-Ha-Ri.

Im theoretischen Teil erläuterte Axel den Begriff. Shu-Ha-Ri steht für die verschiedenen Stufen in der Entwicklung eines Karateka:
Das Erlernen des Karate-Do beginnt mit dem Shu, der Grundschule. In dieser Phase ist das Karate trainerorientiert, das heißt, man versucht das, was der Trainer vorgibt, genau umzusetzen.
In der nächsten Stufe, dem Ha oder der Formschule, ist das Training partnerorientiert. Hierzu gehören zum Beispiel die Kumite Ura und Nage Waza.
Schließlich erreicht man das Ri, die Wegschule. Hier erfolgt eine individuelle Orientierung. Das Karate wird dem eigenen Können und den eigenen Erkenntnissen angepasst.
In der Wegschule wirkt das Karate-Do über das Dojo hinaus, so dass man auch im Alltag Verhaltensweisen wie Höflichkeit und Respekt zeigt.


Im praktischen Teil des Lehrgangs ging es zunächst an die Jukuren No Kata.
Axel zeigte den Ablauf und gab Erläuterungen. Diese Kata eignet sich gut für die Wegschule, also zur individuellen Anpassung.
Als nächstes wurden Stände geübt. Axel kam es darauf an, dass man ein Gespür dafür entwickelt, wann man gut steht, ohne dass der Trainer darauf hinweisen muss.
Jeder muss zu seinem eigenen richtigen Stand finden.

Partnerübungen in der Nahdistanz  waren ein weiterer Schwerpunkt.
Hier ging es darum, wie man sich in der Nahdistanz richtig bewegt.
Das Halten des Gleichgewichts bzw. das Brechen des Gleichgewichts des Gegners wurde ebenso geübt wie die Wahl der richtigen Techniken.
Axel wies darauf hin, dass das Arbeiten in dieser Nähe nicht nur ein hohes technisches Können erfordert sondern auch ein großes Vertrauen in den Partner.

Alle diese Übungen sollten im Sinne der Wegschule ausgeführt werden. Außerdem sollte man sich mehr auf das Ju konzentrieren ohne das Go zu vernachlässigen.
Dies bedeutet, dass aus einer lockeren und entspannten, dabei aber aufmerksamen Haltung die plötzliche Abgabe einer Technik erfolgt  und man danach sofort wieder locker und entspannt ist.
Zum Abschluss des Lehrgangs gab Axel noch Hinweise zur korrekten Ausführung der Kata San Chin.





































Quelle: Fritz Nöpel/Martin Nienhaus: Jukuren Kampfkunst der Erfahrenen, Düsseldorf 2007 im Selbstverlag