Print
Category: Berichte
Hits: 3100

Ein voller Erfolg war der Kurs „Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Frauen“, den Manuela Schäfer (5. Dan) vom 13.02. bis 05.03 2016 im Dojo des Karate-Do Clubs Kamen/Bergkamen anbot.

Mit einem gut durchdachten Konzept führte Manuela an 4 aufeinander folgenden Samstagen die 22 Teilnehmerinnen schrittweise an die Elemente der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung heran.

In der ersten Kurseinheit wurden im theoretischen Teil zunächst die klassische Frauenrolle sowie die Täter-Opfer-Struktur behandelt. Dann ging es schon los mit den praktischen Übungen. Auf dem Programm standen die Wahrnehmung der eigenen Körperhaltung, Nähe und Distanz, Einnehmen eines sicheren Standes, die Mobilisierung der eigenen Kräfte,  der Einsatz einer lauten Stimme, und die korrekte Fausthaltung.

Außerdem wurde durchgenommen, wie ich den Gegner durch Treffer zu empfindlichen Körperregionen verletzten kann, und es wurden die Waffen des eigenen Körpers besprochen. Zum Schluss wurde eine Kombination geübt, mit der man sich aus einem Haltegriff befreien kann. Zwischendurch gab Manuela immer wieder Hinweise zum Verhalten bei einem Angriff und zur Vermeidung von gefährlichen Situationen.

 

Am zweiten Samstag gab es zu Beginn einen Erfahrungsaustausch, bei dem die Frauen berichteten, welche gefährlichen Situationen sie schon einmal erlebt hatten. Anschließend wurde der Notwehrparagraph ausführlich behandelt. Im praktischen Teil wurden Empi Uchi und Hiza Geri an der Pratze geübt. Es folgte eine Übung zum Aufbau von Körperspannung mit dem Ziel, Widerstand zu leisten. Den Abschluss bildeten wieder einige Kombinationen gegen Angriffe von vorn bzw. gegen Umklammerung von vorn.

Am dritten Kursnachmittag verteilte Manuela ein übersichtliches Merkblatt zur Selbstverteidigung, auf dem sie alle wichtigen Punkte zusammengefasst hatte. Die anschließende Aufwärmübung diente dem Ziel, Körperkontakt wahrzunehmen und den ganzen Körper einzusetzen. Am Sandsack und an den Pratzen wurde dann Tetsui Uchi geübt, wobei es nochmal Hinweise zur korrekten Ausführung und zu den empfindlichen Trefferregionen gab. Weiter stellte Manuela mehrere Technikkombinationen gegen verschiedene Arten der Umklammerung bzw. gegen Würgen vor. Zusätzlich ließ sie noch Fallübungen machen.

Nach der Pause wurden dieselben Technikkombinationen noch einmal geübt. Diesmal stellten sich allerdings Jürgen Beuerlein (4. Dan), Felix Lehmann (3. Dan) und Alexander Hakenesch (1. Dan) als Trainingspartner zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen  machten die Erfahrung, dass es doch ein Unterschied ist, ob man von einer Frau oder von einem Mann gepackt wird. Alexander in seinem schwarzen Ganzkörper-Schutzanzug wirkte etwas bedrohlich (Darth Vader lässt grüßen). Die Frauen konnten sich dann aber doch überwinden und langten mit ihren Techniken ordentlich zu.

Den Abschluss des Nachmittags bildete ein Bruchtest. Hierbei konnten die Frauen feststellen, welche Kraft in ihnen steckt. Es gab auch noch ein dickes Lob von Manuela, da alle ihre Sache gut gemacht, sich nicht aufgegeben, sondern gekämpft hatten.

 

In der letzten Kurseinheit standen verschiedene Angriffe in der Bodenlage im Mittelpunkt. Manuela zeigte, mit welchen Techniken man sich aus diesen Situationen befreien kann. Die Frauen übten zunächst wieder unter sich, dann mit den Männern. Manuela hatte auch noch einige Alltagsgegenstände mitgebracht. Sei es nun der Schlüsselbund, eine Zeitung, ein Schirm oder ein Buch, all diese Gegenstände können zur Verteidigung eingesetzt werden.

 

Die Teilnehmerinnen waren durchweg hochmotiviert und mit Begeisterung bei der Sache. Diese Tatsache und Manuelas professionelle Leitung sorgten für einen ausgesprochen gelungenen Kurs.



Noch ist es nur die Matte die "Leiden" muss.



Felix und Alexander (im Schutzanzug) in Bedrängnis.


Verteidigung in der unangenehmen Bodenlage.