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Category: Berichte
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Seeinchin, schwierig zu erlernen und immer wieder eine Herausforderung. Für mich eine der schönsten Kata im Goju Ryu und so anregend für die Phantasie: Da sind zum einen die Tiere, die man so schön erkennen kann und dann die Geschichte, dass sich eine Kämpferin mit einem Kind auf dem Rücken gegen ihre Widersacher stellt....... Und dann gibt es tolle Filme, die zur Qual werden, wenn man sie pixelig auf einem kleinen Bildschirm anschauen muss. So ist es auch mit unseren Kata. Was nutzen schöne Geschichten, wenn man die Kata nicht richtig darstellen kann? Und so hieß es dann auch bei diesem Kata-Lehrgang: Grundlagen erarbeiten, Funktionalität und Timing.

Als Einstieg wählte Christian für den theoretischen Teil den Shiko Dachi, der mit dem Neko Ashi Dachi zu den anstrengendsten Ständen gehört. Gerade die Seeinchin wird vom Shiko Dachi geprägt und die Kata wird dadurch zu einer der beschwerlichsten. Leider konnte er den 35 Anwesenden keinen Tipp geben, wie man sich das erleichtern kann. Zwar ging Christian auf die korrekte Haltung und Fehler ein, aber zu einem guten Shiko Dachi gehört nun mal gutes Training der Beinmuskeln und das muss man ersteinmal erarbeiten. Im praktischen Teil ging es dann um den Ablauf der Kata und einige Passagen wurden mit dem Partner geübt. Es ging dabei nicht um die Bunkai, sondern um die Erkenntnis, ob eine Technik funktioniert oder nicht. Dazu gehörte dann auch das richtige Timing um die nötige Effektivität zu erzeugen. Zusammenfassend gesagt: Der ganze Körper arbeitet mit. Und das nicht nur in der Seeinchin, sondern auch in allen anderen Kata und generell.

Es war schön, dass auch viele Kyu Grade den Weg nach Kamen gefunden haben, da Seeinchin ja Bestandteil des Kyu-Prüfungs-Programms ist. Aber auch für den erfahrenen Dan-Träger gibt es immer wieder Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt. Und sei es nur die Selbsterkenntnis, dass die Technik nicht am Partner funktioniert. Und weil schöne Geschichten auch ein Happy End haben sollten, gehen wir in unser stilles Kämmerlein und werden üben, üben und nochmals üben. Und irgendwann wird es dann klappen. Dann passen Bewegung und Geschichte zusammen und wir können nicht nur schön erzählen, sondern auch zeigen.