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Category: Berichte
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Am 16.02.2014 fand im Kamener Dojo ein Jukuren-Lehrgang mit Fritz Nöpel und Axel Koschorreck statt.

 

Im theoretischen Teil erläuterte der Meister zunächst die verschiedenen Aspekte des Jukuren-Trainings. Die Fähigkeit, sich zu verteidigen, ist gerade auch für Ältere wichtig, da diese häufig Opfer von Übergriffen werden. An erster Stelle steht natürlich das Erkennen und die Vermeidung von Risiken und Gefahren. Um sich aber im Ernstfall erfolgreich verteidigen zu können, müssen ganz bestimmte Fähigkeiten gezielt trainiert werden, so zum Beispiel Standfestigkeit, Reaktionsschnelligkeit, Krafterhaltung und das Schärfen der Waffen. Im Zusammenhang mit den Konzepten des Gojin-Jitzu und Jissen-Jitzu wurde deutlich auf die große Verantwortung hingewiesen, die man als Karateka trägt und die man im Ernstfall auch zeigen muss.

 

Unerlässlich ist eine ständige Auseinandersetzung mit der großen Vielfalt an Techniken, denn nur so findet man zu den Waffen, die am besten zu einem passen.

 

Im praktische Teil übte Axel dann zunächst die Grundstände Heiko Dachi, Sanchin Dachi, Shiko Dachi und Neko Ashi Dachi. Leider kommt es sogar in der Oberstufe immer noch vor, dass man nach unten schaut, um den Stand zu überprüfen. Einen sicheren Stand zu haben bedeutet aber, dass man spürt, ob man gut steht, ohne hinzuschauen. Hierzu wurden verschiedene Übungen gemacht, mit denen Gespür und Sicherheit verbessert werden können. Axel erläuterte auch die Besonderheiten der einzelnen Stände und wies auf häufig vorkommende Fehler hin.

 

Nach der Pause ging es weiter mit Partnerübungen unter dem Aspekt der Selbstverteidigung. Dabei lag der Schwerpunkt darauf, den Ernstcharakter der Situation zu zeigen. Fritz erläuterte die verschiedenen Abwehr- und Kontermöglichkeiten, etwa die 12 Fäuste, die Waffen der offenen Hand, Formen des Ausweichens oder das Hineingehen in den Angriff, usw.

Die Angriffe waren vorgegeben, Fritz zeigte einige Verteidigungsmöglichkeiten, die Teilnehmer sollten aber auch eigene Ideen ausprobieren. Dabei sollte vor allem die Vielfalt der Techniken zum Tragen kommen. Es wurden auch einzelne Sequenzen aus den Kata, zum Beispiel aus Saifa und Seeinchin, als Bunkai geübt.

 

Obwohl alle Teilnehmer mit großer Ernsthaftigkeit übten, zeigte sich, dass es an vielen Stellen noch hapert. Timing und Treffergenauigkeit waren noch nicht optimal. Häufig wurden auch die falschen Waffen gewählt oder ineffektive Zielregionen ausgewählt. Auch die Ernsthaftigkeit der Situation, der „Kampf ums Überleben“, war manchmal nicht zu erkennen.

Das heißt also, weiter zum Training und zu den Lehrgängen gehen und üben, üben, üben.



Partnerübungen unter den kritischen Augen von Hanshi Nöpel