Trotz der hohen Temperaturen von über 30° Celsius hatten sich die unentwegten Karatekas aus Kamen und befreundeten Vereinen am 30. Juni zum Sonntagslehrgang eingefunden, der von Felix Lehman, 4. Dan, durchgeführt wurde. Thema war die Kata Shisoshin.

Beim anfänglichen Aufwärmen ging es unter anderem um die Abhärtung der „Waffen“. 

Felix ließ dann die Kata erarbeiten, indem er direkt mit der Bunkai anfing. D.h., die einzelnen Techniken bzw. Seqenzen wurden zunächst jeweils mit dem Partner und dann an der Pratze geübt. Das Arbeiten an der Pratze ist unerlässlich, wenn man eine Rückmeldung darüber erhalten will, ob die eigenen Techniken im Ernstfall auch funktionieren würden. Hierbei wies Felix immer wieder auf wichtige Bewegungsprinzipien hin, so etwa, dass es keinen Unterschied machen soll, ob man eine Technik mit rechts oder mit links schlägt. An Techniken wurden zum Beispiel geübt: Gyaku Zuki, Mawashi Empi Uchi, Hiraken, Gyaku Hiji Ate, Teisho Uchi Mae Geri, Jodan Empi Uchi, Ude bzw. Haito Uchi, Ushiro Jodan Zuki, Empi Uchi nach hinten.

Felix stellte einige interessante Bunkai-Möglichkeiten vor, bei denen vor allem mit Angriffen zum Kopf oder Hals gearbeitet wurde. 

Im Anschluss wurde die Kata sequenzweise gelaufen, wobei man die zuvor analysierte Bunkai im Kopf behalten sollte. 

Den Abschluss des Lehrgangs bildete ein Gespräch über die Kata. Hier ging es unter anderem um die Unterschiede zur Sepai und um die Geschichte der vier Richtungen.

 

Anwendung aus der Kata

 

Ausgesprochen gut gelungen ist der Dojo-Tag des KKB e. V., der am Samstag, den 29. Juni im neuen Dojo an der Kamener Gesamtschule stattfand. Trotz der Hitze hatte sich die Mehrheit der Kamener Karatekas zu dieser Veranstaltung eingefunden. Hintergrund des Dojo-Tags, der zukünftig zweimal jährlich stattfinden soll, ist die Aufrechterhaltung des Kontakts zwischen den unterschiedlichen Trainingsgruppen.

Zunächst gab es einige einführende Worte zu der neuen Trainingsräumlichkeit, die mit viel Arbeit und Liebe im Stil eines japanischen Dojos gestaltet worden ist. In Bezug auf den Kamiza-Schrein wurde auf die Verdienste der Meister Miyagi und Kisaki hingewiesen, die das Goju Ryu und das Yuishinkan geprägt haben. Die Fotogalerie an der rechten Wand beleuchtet schlaglichtartig Stationen in der Vereinsgeschichte. Trainingsgeräte wie Sandsack, Kettle Bells, etc. sind in ausreichender Zahl vorhanden. Da dieser Raum nur für das Karatetraining genutzt wird, handelt es sich um ein richtiges Dojo und ist damit etwas ganz Besonderes.

Dann ging es los mit dem Training, wobei sofort mit dem Partner gearbeitet wurde. Den Anfang machten Dubletten, die locker und schnell geschlagen werden sollten. Die Übung wurde zuerst im Stand, dann mit dem Hineingleiten in die Technik durchgeführt. Als Erweiterung wurde noch ein Tate Zuki gesetzt. Als nächste Übung kam der Armhebel aus der Kata Shisoshin. Aus hier ging es wieder um lockere, fließende Bewegungen. Auch das korrekte Einnehmen der Stände und die Prinzipien der Vorwärtsbewegung in den Ständen wurde erklärt. Mit dem Partner wurde dann eine Grundschulübung im Zenkutsu Dachi mit Age Uke als Abwehr und Zuki Chudan als Konter trainiert. Hier musste darauf geachtet werden, dass man zwischen den Techniken keine Pausen und keine überflüssigen Bewegungen macht. Die Übung wurde noch mit Yoko Geri als Konter erweitert. Anschließend ging es an die Kumite Ura Nr. 11. Diese Trainingsform zeigt vor allem, wie man das Beste aus einer Situation machen kann. Ergänzt wurde die Form durch einen Würgegriff. Die Selbstverteidigung gegen zwei nacheinander angreifende Gegner bildete den Abschluss des Trainings. Schwerpunkt all dieser Übungen war das  fließende Ineinanderübergehen der Techniken, das Vermeiden von Pausen und leeren Bewegungen sowie ganz wichtig die Aufrechterhaltung von Zanchin, d.h. permanenter Konzentration und Wachsamkeit.

Das anschließende gemütliche Beisammensein mit Leckereien vom Grill und Sake bildete den Ausklang dieses lehreichen Dojo-Tags.

Partnerübung: Dubletten schlagen

Felix Lehmann, 4. Dan, bot am Sonntag, den 09. Juni einen Kata-Lehrgang an. Ungeachtet des Pfingstwochenendes hatten sich einige Unentwegte im Dojo des Kamener Karate-Vereins eingefunden.

 

Thema war die Sepai.

Felix ließ nicht zuerst die Kata laufen und dann die Bunkai üben, sondern ging denn umgekehrten Weg, d.h. er fing mit den Partnerübungen an. Die Einzeltechniken aus der Kata wurden zunächst jeweils an der Pratze ausprobiert und im Anschluss wurde die dazugehörige Bunkai erprobt.

Das Pratzentraining bietet eine ausgezeichnete Rückmeldung über die korrekte Ausführung und Effektivität der eigenen Techniken. Felix demonstrierte, wie sich durch Verbinden der Techniken insgesamt 6 Bunkai-Formen ergeben.

Wie auch die anderen Kata zeigt die Sepai grundlegende Bewegungsprinzipien auf und gibt Anweisungen für das Kampfverhalten. Zu nennen sind hier insbesondere das Prinzip des Klebenbleibens am Gegner bis zum Ende des Kampfes sowie das Prinzip des „Drehens und Reißens“.

 

Der Ablauf der Sepai wurde ebenfalls trainiert, wobei die Kata in Abschnitte aufgeteilt wurde. Hier ergab sich unter anderem die Frage nach der Drehbewegung der Füße. Drehen beide Füße auf den Ballen, auf den Ferse oder dreht ein Fuß auf dem Ballen und der andere auf der Ferse? Die unterschiedlichen Ansichten hierzu wurden in der Gruppe diskutiert. Letztendlich kommt es darauf an, wie der Gegner angreift, wie die Größenverhältnisse zwischen Angreifer und Verteidiger sind und welche Absichten ich als Verteidiger verfolge.

 

Als Erkenntnis aus dem Lehrgang, vor allem durch das Arbeiten am Widerstand, stellte sich heraus, das man sich nur durch permanentes Üben die Kata zu eigen machen kann.

 

Abschließend wurde noch über die Bedeutung des Namens der Kata (Sepai = 18) gesprochen.

 

Se Pai: Bunkai

Se Pai: Ablauf