Tobias Zöllner hat auf dem GoJu-Ryu Cup 2010 in der Klasse Ü35 bis 80kg den 3.Platz belegt.
Glückwunsch!





Am 07.03.2010 war Kamen wieder einmal Ort eines stillen, aber äußerst lehrreichen Goju-Ryu-Lehrgangs. Christian Winkler ( 5.Dan ) als Lehrgangsleiter und Tobias Zöllner ( 4.Dan ) als sein Assistent, durften 25 Karateka begrüßen, die der vagen Ausschreibung „Prüfungsvorbereitung ab 5.Kyu“ gefolgt waren.

Nähe suchen bei der SelbstverteidigungVom 5. Kyu bis zum 5.Dan waren alle Graduierungen vertreten, so dass Christian die Prüfung zum Shodan als Schwerpunkt nahm. Der Shodan, schon für einen 5.Kyu ein Ziel, dass bald zum Greifen nah sein kann und für diejenigen, die diese Hürde schon genommen haben und in verantwortlicher Position im Dojo stehen, eine ganz besondere Verantwortung im Umgang mit ihren Schülern, die dieses Ziel anstreben. Doch nicht der eigentliche Inhalt der Prüfung stand im Vordergrund, sondern der Weg dahin. So hatten die Aussagen und Tipps von Christian einen allgemeingültigen Charakter und können auf alle Prüfungen angewandt werden: Wie man die Kondition für die Kihon Ido-Kombinationen steigern kann; wie man selbstsicherer in der Katavorführung wird; welchen Partner man zur Prüfung nehmen sollte; was ist wichtig für die Selbstverteidigung und Partnerformen; welche Maßnahmen kann man ergreifen, wenn etwas mal nicht klappt. Als erfahrener Übungsleiter und A-Prüfer konnte er sehr gut verdeutlichen, mit welchen Augen ein Prüfer die Akteure beurteilt und auf was es ihm ankommt. Natürlich hatten die Teilnehmer auch Gelegenheit praktisch zu arbeiten. So konnten sie Kata und Partnerformen üben und Christian und Tobias gaben Tipps zur richtigen Ausführung.





Das besonderes Highlight des Tages kam dann in der letzten Hälfte des Lehrgangs:Makiwara Einweisung
Christian erläuterte an den vereinseigenen Makiwara, wie man sich im eigenen Dojo  mit einfachen Mitteln ein sicheres Makiwara bauen kann. In den meisten Turnhallen gibt es im Boden Löcher für die Reckstangen, die sich besonders gut für das Aufstellen eines Makiwara eignen. Im Kamener Dojo läßt sich eine Seite einstellen, so dass der Fuß des Makiwara mit Hilfe eines Vierkantschlüssels fest verankert werden kann. Er beschrieb, aus welchen Materialien ein Makiwara wie die vereinseigenen hergestellt werden kann und welche Erfahrungen er damit im regelmäßigen Umgang gemacht hat. Bevor Christian die Makiwara für die allgemeine Nutzung freigab, betonte er, wie wichtig ein langsames herantasten an dieses Trainingsgerät sei. Ein Makiwara ist nicht zu vergleichen mit einer Pratze oder einem Schlagpolster und für Anfänger eher ungeeignet. Es erfolgt ein viel härterer Kontakt und die Kontrolle bei der Ausführung der Technik ist enorm wichtig, um Verletzungen zu vermeiden. Nach soviel Theorie durften dann auch mal die Teilnehmer ausprobieren, wie es sich anfühlt, auf ein Makiwara zu schlagen. Zuerst wurde mit Gyaku Zuki, danach mit Oi Zuki geübt. Um ein optimales Ergebnis zu erhalten, sollte man mit dem agierenden Arm frontal zum Makiwara stehen und nicht mit dem Körpermittelpunkt. Christian zeigte danach noch einige andere Techniken, die am Makiwara geübt werden können, wobei sich die Auswahl, bis auf den Mawashi Geri, auf Hand- und Armtechniken beschränkt. Trotzdem ist ein feststehendes Makiwara eine gute Ergänzung zum Training, um die Technikausführung zu verbessern. Um sich darüber hinaus noch weiterzubilden verteilte Christian zum Abschluss noch Literaturtipps. Bücher, leider in englischer Sprache, die die beiden Themen des Lehrgangs behandeln: Weiterführende Informationen im Umgang mit Trainingsgeräten die begleitende Übungen unterstützen und welchen Weg man zum schwarzen Gürtel einschlagen kann.

 

 

Auch zum letzten Dansha-Lehrgang für das Jahr 2009, konnte Sensei Fritz Nöpel wieder viele Dan-Träger und –Anwärter in Kamen begrüßen. Es waren 40 Karateka angereist, die bei ihm und seinen Gast, Martin Nienhaus (4.Dan Shotokan) auf ihrem weiteren Karate-Weg etwas lernen wollten. Den ersten Teil des Lehrgangs bestritt Sensei Nöpel. Nicht zum erstenmal betonte er die Unterscheidung von Trainer und Lehrer. Der Lehrer, der auf die unterschiedlichen Schüler eingeht und mit Lob, sowie Tadel maßvoll umgehen kann. Der ein Auge für die Fehler seiner Schüler hat und auch erkennt, wenn seine Bewegungen zwar noch nicht richtig sind, er aber auf dem richtigen Weg ist. Der für seine Schüler eine Vertrauensperson ist, die seinen sportlichen Weg  begleitet und ihn in die richtige Richtung führt. Das dies nicht immer einfach ist, musste Sensei Nöpel aber zugestehen. Oftmals sind Dojo-Leiter gezwungen, mit einem 1. Kyu oder 1. Dan ein Dojo weiterzuführen. Obwohl vielleicht eine technische Qualifikation vorhanden ist, fehlt es eventuell an Führungsqualitäten und eine mangelnde technische Ausbildung kann nicht von guter Menschenführung ausgeglichen werden. Es gilt also, beides zu entwickeln und zu fördern. Um Karateka Hilfen und Anregungen zu geben, hat Sensei Nöpel bei diesem Lehrgang mit praktischen Übungen zu diesem Thema begonnen und wird dies im nächsten Jahr fortführen. An diesem Tag stand die Begutachtung von Selbstverteidigungstechniken im Vordergrund. In kleinen Gruppen wurden die Techniken vorgezeigt und analysiert. Fehler wurden  aufgezeigt und Verbesserungsvorschläge gemacht. Oder Abläufe gelobt, wenn sie wirkungsvoll und durchdacht waren.
Drache 1Drache 2
Nach der Pause übernahm Martin Nienhaus und die Thematik änderte sich.  Qi, Energieübungen und die Bildersprache der Kata standen nun auf dem Programm. Nach relativ ungewöhnlichen ( jedenfalls für die Anwesenden ) Aufwärmübungen ging es dann in den Bereich der Energieübungen. Fließende, harmonische Bewegungen sind für einen Karateka in der Regel schnell und enden hart. Jetzt wurde aber genau das Gegenteil gefordert. Mit der Atmung langsame Bewegungen ausführen, ohne Kraft und Kime. Das dies nicht gerade einfach ist, aber wie so vieles einfacher aussieht, konnten die Teilnehmer am eigenen Leib erfahren. Am Beispiel der Kata Bassai Dai zeigte Martin dann auf, wie man sich mit Hilfe von Bildern einen anderen Zugang zur Kata verschaffen kann und vielleicht so besser einzelne Sequenzen behält. Er wählte dafür den Drachen und erklärte einzelne Passagen mit „drachentypischen“ Techniken. Ein Blick über den Tellerrand der besonderen Art. Er hat Appetit auf mehr gemacht.