Am Sonntag, den 06.04 fand unter der Leitung von Christian Winkler ein Dan-Vorbereitungslehrgang statt.

 

Ziel des Lehrgangs war, Anforderungen, Methoden und Möglichkeiten zur Trainingsgestaltung zu erkennen, um sich optimal auf die Oberstufenprüfung vorzubereiten oder als Lehrer andere zur Prüfung zu führen.

 

In der theoretischen Einführung wurde der Begriff „Ippon-Technik“ besprochen. Dies darf nicht mit den heutigen Regeln im sportlichen Wettkampf verwechselt werden. Vielmehr ist mit diesem Begriff gemeint, dass die Technik einen „finalen“ Charakter hat.

Nachhaltigkeit, also der Wille zu kämpfen, und Zanshin, also Wachheit, Aufmerksamkeit, Konzentration, sind dabei von entscheidender Bedeutung.

Diese geistige Einstellung muss durchgängig gezeigt werden, vom Kihon-Ido über die Kata bis zu den Partnerformen, d.h. von der ersten Verbeugung bis zur letzten muss der Ippon-Gedanke erkennbar sein.

Am Beispiel Kata verdeutlichte Christian, welche Fehler zu vermeiden sind: Etwa das überlange Halten der Anspannung nach der Technikabgabe, wodurch Bewegungsfluss und Effizienz beeinträchtigt werden. Häufig werden auch die in den Kata vorkommenden runden oder filigranen Techniken nicht richtig gemacht. Da diese nicht den offensiven Charakter z.B. eines Zukis oder Mae Geris haben, sieht man sie lediglich als Übergänge oder Pausen in der Kata an. Die Folge ist, dass die Konzentration abbricht, Nachhaltigkeit und Kampfeswille sind nicht mehr vorhanden.

Ein weiteres Beispiel ist Mawate. Auch dies wird oft nur als Übergang gesehen. Schnelligkeit, Aufmerksamkeit und Entschlossenheit brechen total ein, was die gesamte Kihon-Ido Darstellung verdirbt.

 

Stattdessen aber muss die Nachhaltigkeit der Techniken sowie das Zanshin während des gesamten Tuns aufrecht erhalten werden.

 

Im praktischen Teil wurde dann versucht, den Ippon-Gedanken umzusetzen.

Zunächst übten die Teilnehmer Kihon-Ippon-Kumite. Schon bei dieser einfachen Trainingsform können sich viele Fehler einschleichen. Oft ist das Timing nicht korrekt, d,h. Uke weicht zu früh aus. Oder die Distanz ist nicht richtig, wodurch die Techniken nicht mehr die optimale Kraftentfaltung haben. Häufig wird immer noch zu halbherzig angegriffen bzw. verteidigt.

Weiter ging es mit Kihon Ido . Hier wurden einfache Kombinationen in den vier Grundständen gemacht. Christian legte großen Wert darauf, dass vermeintliche Kleinigkeiten beachtet werden, dass man z.B. bei Haraiotoshi Uke nicht die Schultern hochzieht, dass man im Neko Ashi Dachi das Gewicht richtig verteilt oder dass man im Shiko Dachi nicht versucht große Distanzen zu überbrücken. Im Wesentlichen geht es darum, sich der Übung zu stellen, dass heißt sich den Erfordernissen der Stände und Techniken unterzuordnen.

 

Zum Abschluss gab Christian noch einige Hinweise zur korrekten Ausführung von Kata und Kata Bunkai sowie zu Yakosuko- Kumite und Selbstverteidigung.



Kihon-Ippon-Kumite


Kihon-Ido

Fritz Nöpel und Alf Lehmann boten am Sonntag, den 23.03. einen Dan-Vorbereitungslehrgang in Kamen an, zu dem zahlreiche Teilnehmer erschienen waren. Hauptthema waren Fehler bei den Prüfungen. Im theoretischen Teil erklärte der Meister ausführlich, was entsprechend unserer Stilrichtung gezeigt werden soll und kündigte an, in Zukunft strengere Maßstäbe bei den Prüfungen anzulegen. Denn leider ist es immer noch so, dass Dan-Anwärter fehlerhafte Leistungen zeigen und nicht den Kriterien des Karate-Do als einer Kampfkunst entsprechen. Deshalb wurden folgende Aspekte eingehend erläutert: - Die Unterschiede vom 1. bis zum 4. Dan: Was ist kennzeichnend für die jeweilige Graduierung? Welche Fähigkeiten muss der Prüfling beherrschen? Welche Fortschritte und Weiterentwicklung müssen von einem Dan zum anderen erkennbar sein? - Partnerformen unter dem Aspekt der realistischen Selbstverteidigung: Worin unterscheiden sich Gojin Jitsu und Jissen Jitsu? Was soll auf der Prüfung gezeigt werden? - Inwiefern unterscheiden sich Kumite Ura und Nage Waza von der Selbstverteidigung? - Welche Fertigkeiten sind für die realistische Darstellung einer Selbstverteidigungssituation unbedingt erforderlich? - In Bezug auf das Thema Selbstverteidigung ging der Meister ausführlich auf den Notwehr- und Nothilfeparagraphen ein und verdeutlichte damit nicht nur die rechtlichen Gegebenheiten sondern machte auch bewusst, welch große Verantwortung man als Kampfkünstler hat und wie ernst eine reale Verteidigungssituation ist. - Außerdem wurden die Begriffe Omote und Okuden in der Kata-Bunkai erklärt. Im praktischen Teil des Lehrgangs wurde dann mit dem Partner Kumite Ura, Nage Waza und Selbstverteidigung geübt, wobei den Teilnehmern die Auswahl der Formen freigestellt war. Anschließend wurden die Partnerformen der Gruppe gezeigt. Fritz Nöpel und Alf Lehmann übten Manöverkritik und gaben zahlreiche Hinweise und Ratschläge zur Verbesserung. Bei den Selbstverteidigungsformen mussten die Teilnehmer mit verschiedenen Partnern üben, wobei die eine oder andere Lieblingstechnik doch nicht so gut klappte, weil man nicht den gewohnten Trainingspartner vor sich hatte. Allen Dan-Anwärtern sei angeraten, die Lehrgänge beim Meister zu besuchen. alt alt

Der erste Stilrichtungslehrgang in diesem Jahr fand am Sonntag, den 23.02. unter der Leitung von Christian Winkler im Kamener Dojo statt. Thema war die Kata Seisan.

 

In einer kurzen theoretischen Einführung wurden ein deutschsprachiger und ein englischsprachiger Text zu der Kata gelesen und verglichen. Beide Quellen stammen aus Wikipedia. Es zeigte sich, dass die Texte sowohl in Bezug auf ihre Ausführlichkeit als auch hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Angaben sehr unterschiedlich sind. Christian verdeutlichte an diesem Beispiel, wie kritisch man bei der Internetrecherche sein muss. Längst nicht alles, was dort geschrieben wird, entspricht den Tatsachen und teilweise sind recht dubios anmutende Behauptungen im Umlauf, so z.B. die Aussage, dass die Seisan sich auch eignet „für Frauen, die ein Kind auf dem Rücken tragen“. Generell ist beim Umgang mit Informationen über Karate-Do kritisches Denkvermögen gefragt und letzten Endes muss jeder sein eigenes Wissen und seine Erfahrung zur Überprüfung heranziehen.

 

Anschließend ging es direkt los mit der praktischen Umsetzung der Kata: Mit dem Partner wurden zunächst einige Vorübungen gemacht, anhand derer wesentliche Merkmale der Kata deutlich wurden, beispielsweise sich wiederholende, schnell aufeinander folgende Techniken. Präzision, Distanz, Timing sowie der Wechsel von „Go“ und „Ju“ konnten in der Anwendung mit dem Partner hinsichtlich der Wirksamkeit der Techniken überprüft werden.

Anschließend wurde die Kata gelaufen, wobei einzelne Sequenzen immer wieder auch mit dem Partner geübt wurden. Es zeigte sich wieder einmal, dass durch die Anwendung am Partner ein viel besseres Verständnis für die Techniken entsteht. Wenn man die Kata dann läuft, ist sie nicht mehr nur bloße Form, sondern als Darstellung einer kämpferischen Auseinandersetzung erkennbar.

Christian wies auch auf einige weit verbreitete Missverständnisse hin. Einige Techniken in der Kata erscheinen sehr filigran und man meint, es wäre hierbei nicht viel Kraft erforderlich. Tatsächlich aber können diese Techniken ohne entsprechende Kraftübertragung gar nicht gelingen. Auch gibt es vermeintlich unspektakuläre Stellen, die oft als eine Art „Pausenfüller“ gesehen werden und deshalb nicht mit dem notwendigen Einsatz gezeigt werden.

In diesem Zusammenhang wurde der Begriff „Kime“ erläutert, der als „Zumachen“ übersetzt werden kann, d.h. die Technik muss konsequent zu Ende geführt werden.

 

Insgesamt wurde an diesem Sonntag der Charakter der Kata Seisan sehr deutlich. Man kann sich abschließend auch noch fragen, warum Christian wohl gerade diese Kata für den Stilrichtungslehrgang gewählt hat.

 

Mit über 30 Teilnehmern, vorwiegend aus dem Oberstufenbereich, war der Lehrgang mal wieder sehr gut besucht.






Kata ohne Partnerübungen ist nur eine "hohle Form".